Funkstille im Frontalhirn (Beitrag aus dem SPIEGEL)
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Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität – ein Problem unserer Zeit.

Millionen von Kindern und Erwachsene sind betroffen

Hyperaktive Kinder sind seit Jahren ein Thema in den Medien, und dieses Thema ist aktueller denn je, aufgrund der wachsenden Gewaltbereitschaft von Schülern in der Schule und der häuslichen Umgebung. Es werden immer mehr, Schätzungen gehen von 12% der Kinder und Jugendlichen aus, davon sind 80% Jungen. Das Leben der Betroffenen ist hart: Die Kinder werden selten zu Geburtstagen eingeladen, von Spielgefährten gemieden, ihr Selbstwertgefühl ist aufgrund mangelnder sozialer Akzeptanz und schlechten schulischen Leistungen schwach ausgeprägt. Auch die Eltern leiden und fühlen sich oft als Versager, was ihre Erziehungsleistung betrifft. 

Über den 150 Jahre alten „Zappelphilipp“ im Stuwwelpeter kann man sich noch amüsieren, solange man nicht selbst ein „hyperkinetisches“ Kind oder einen Partner mit demselben Syndrom hat. Was damals eine Ausnahme war, gilt heute als weitverbreitetes Problem. Schwankende Aufmerksamkeit mit oft kurzer Spanne, Konzentrationsprobleme, Zerstreutheit, Vergesslichkeit, Nervosität und Impulsivität machen den betroffenen Menschen das Leben schwer und vereiteln oft Erfolg in der Schule oder im Beruf und auch in Partnerschaft und Ehe. Dieses Problem, mit multikausalem Hintergrund, wird oft sehr spät erkannt, wenn überhaupt. Etwa 5 bis 20 Prozent der Kinder, hier weit mehr Jungen als Mädchen, und Erwachsenen sind betroffen, die Tendenz ist steigend. Was sind die Hintergründe für dieses Phänomen, und wie lässt es sich auch langfristig erfolgreich behandeln? Ist vielleicht nicht der einzelne „auffällig“ oder „krank“, sondern stellen die Menschen nur die schwächsten Glieder einer Kette dar, die immer mehr gespannt und überspannt wird, ist also vielleicht eher die Gesellschaft „krank“?

Schon Vorschulkinder leiden heute unter Leistungsdruck. In der Schule wird dieser Druck noch größer, es gibt kaum noch Freiräume für die Kinder. Als mein Sohn in der 3.Grundschulklasse war, ging es für die meisten Eltern – und damit auch für ihre Kinder – nicht mehr darum, in welche Schule das Kind nach der vierten Klasse kommen sollte, sondern, in welches Gymnasium! Und das in der dritten Klasse! Als ich auf einem Elternabend, an dem über die verschiedenen Schulformen gesprochen wurde, einwarf, es gebe ja noch Gesamtschulen und die Rudolf-Steiner-Schule, wurde ich von der Klassenlehrerin und den anderen Eltern so missbilligend angesehen, als wenn ich einen schlechten Witz gemacht hätte. Die Lehrerin sagte mir dann in einem privaten Gespräch hinterher, dass es kein Wunder sei, wenn mein Sohn nicht den nötigen Ehrgeiz für einen Schulerfolg in staatlichen Schulen entwickeln würde, wenn seine Mutter nicht voll hinter dem Leistungsgedanken dieses Schulsystems stehe.

Geistige Erschöpfungszustände treten immer häufiger bei der lernstressgeplagten Gruppe der Schulkinder, Jugendlichen und Studenten auf: das Gefühl, die Grenzen seiner geistigen Belastbarkeit erreicht zu haben (vgl. hierzu auch den Artikel „Gehirn- und Nervenstress – muss das sein? Die geistige Leistungsfähigkeit im Alltag erhalten“ von Karl-Heinz Rudat in „Natur und Heilen“ Nummer 10/99). Schon Neunjährige entwickeln morgendliche Spannungskopfschmerzen in ihrer Unsicherheit, ob sie den Anforderungen des Schulalltags voll gewachsen sein werden. Die permanente Leistung, die dem Gehirn abgefordert wird, erfordert die entsprechende Energie, die ihm jederzeit zur Verfügung stehen muss. Fehlen die ausreichenden Nährstoffe für Körper und Gehirn, laufen einige ihrer Grundfunktionen verzögert oder nicht mehr ausreichend ab. Dieser Energiemangel hängt zum einen mit dem wachsenden Leistungsdruck zusammen – bei Stress werden mehr Vitalstoffe benötigt -, und andererseits mit einem dramatischen Verlust an Vitalstoffen in unseren Lebensmitteln. Oft stammt die Nahrung, auch in Schul-Cafeterias und Mensen, von überdüngten, übersäuerten und ausgelaugten Böden (vgl. das Kapitel „Vitalstoffdefizite bedrohen unsere Gesundheit“ in diesem Buch). Umweltbelastungen und industriell verarbeitete Lebensmittel tun ein übriges, um die Nährstoffbilanz des Körpers und vor allem des Gehirns – das am sensibelsten auf eine negative Energiebilanz reagiert – aus dem Lot zu  bringen. Schwermetalle wie Blei, Aluminium, Cadmium und Blei wirken sich nachweislich negativ auf die Gehirnfunktionen aus und können zu Konzentrations- und Lernschwächen sowie Stimmungsschwankungen und Antriebsschwäche führen.      

Es gibt fast keine Familie, keine Kindergartengruppe oder Schulklasse mehr, in der nicht Kinder negativ auffallen: sie

-        Haben eine geringe Aufmerksamkeitsspanne,

-        neigen zu impulsivem Verhalten,

-        haben oft Allergien und Schlafstörungen,

-        zeigen auffällige Stimmungsschwankungen,

-        besitzen eine geringe Frustrationstoleranz,

-        zeigen oft wenig Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft,

-        stören und streiten oft,

-        können sich schwer konzentrieren und sind leicht abgelenkt,

-        haben Schwierigkeiten, Aufgaben zu Ende auszuführen,

-        weigern sich oft, Anweisungen zu folgen,

-        neigen manchmal zu Wutanfällen und Gewalt gegen Personen und Sachen.

Viele dieser Verhaltensweisen sind allein gesehen noch kein Grund zur Sorge. Wenn sie aber gehäuft und in starker Ausprägung auftreten, kann es sein, dass das Kind eine „Aufmerksamkeitsstörung“ mit oder ohne Hyperaktivität hat. Während ältere Menschen bei Leistungsstress intuitiv ihr Tempo drosseln, wenn es ihre Lebenssituation zulässt, können Kinder dem täglichen Leistungsstress nicht durch solche Kompensationsmechanismen ausweichen, weil ihrer Stressbewältigung viel engere Grenzen gesetzt sind. Gerade für sie ist daher eine frühzeitige optimale Versorgung mit Nähr- und Aufbaustoffen fürs Gehirn wichtig, um die Leistungsbilanz des Gehirns zu verbessern. Kinder reagieren nämlich schon sehr früh auf die wachsende Schere zwischen geistigem Leistungsdruck und Energiemangel im Gehirn mit psychosomatischen Auffälligkeiten und Verhaltensstörungen und auch mit Konzentrations- und Lernschwächen bei gleichzeitig oft überdurchschnittlicher Intelligenz.

Fast alles kann Kinder oder Erwachsene mit dem hyperkinetischen Syndrom ablenken. Ihr Geist ist immer in Alarmbereitschaft, überreizt und wandert herum. Viele haben große Probleme damit, zuzuhören, sich zu konzentrieren oder ihre Umgebung bewusst wahrzunehmen. Viele betroffene Kinder können nicht stillsitzen oder unterbrechen ständig und sind sehr fordernd und anstrengend. Oft leiden sie unter plötzlichen Stimmungsschwankungen und, durch Misserfolgserlebnisse und die meist negativen Reaktionen ihrer Umgebung verursacht, unter mangelndem Selbstwertgefühl. Viele Eltern oder Lehrer erleben auch Perioden von „ganz normalem“ Verhalten und fragen sich daher in ihren Augen zu Recht: „Wenn mein Kind sich manchmal ganz normal verhalten kann, warum tut es das nicht immer?“ Im Zeugnis findet sich immer wieder der Kommentar: „Sein soziales Verhalten lässt zu wünschen übrig. Das Kind stört oft den Unterricht und ist oft nicht bei der Sache. Er könnte mehr leisten, als er im Unterricht zeigt.“   

Das „Hyperkinetische Syndrom“, das früher „Minimale zerebrale Dysfunktion“ genannt wurde, wird zunehmend als Folge eines Energiemangels im Gehirn diskutiert (vgl. z. B. Karl J. Abrams, „Attention Deficit Hyperactivity Disorder. A Nutritional Approach“, Timeless Books Publications, Chelsea, Michigan 1998 und Karl-Heinz Rudat, „Gehirn- und Nervenstress – muss das sein? Die geistige Leistungsfähigkeit im Alltag erhalten“, in: „Natur & heilen“ Nr. 10/1999). Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen können nicht nur bei Kindern sogar schon im Kleinkindalter auftreten, sondern ebenso bei Erwachsenen. Die Schätzung über die Anzahl der Betroffenen liegen zwischen fünf und zwanzig Prozent der Gesamtbevölkerung. In den USA sind etwa 12 Prozent der Kinder mit diesem Syndrom diagnostiziert, wobei es sicher noch eine beträchtliche Dunkelziffer geben dürfte.

Bei Erwachsenen kommen zu den erwähnten Symptomen oft noch ein zwanghafter Aktivitäts- und Planungsdrang, Gleichgültigkeit in Partnerschaft und Familie, zeitweilige depressive Erschöpfungszustände, Neigung zu Entspannungsdrogen wie Alkohol, Nikotin, Beruhigungsmitteln usw., zwanghaftes Konsumverhalten, chronische Müdigkeit und organische Symptome wie Allergien, Kopfschmerzen und asthmatische Beschwerden hinzu. Auch der erwachsene Mensch reagiert auf Leistungsüberforderung zunehmend hyperaktiv und ist oft nicht mehr in der Lage, seine Nährstoff-Depots mit Vitalstoffen so weit aufzufüllen, dass er die befürchteten Stresssymptome gar nicht erst entwickelt. Aus Zeitmangel greift er immer häufiger zu „leeren Kalorien“ in Form von Fast Food und Fertigprodukten und „puscht“ sich mit koffeinhaltigen Energy-Drinks, was seine Energiereserven zusätzlich strapaziert.

Dauerstress sowie Cola- und Kaffee-Getränke führen zu einem erhöhtem Adrenalinspiegel, der den Stoffwechsel beschleunigt. Durch diese erhöhte Stoffwechselrate werden noch schneller die Energiereserven erschöpft, die für körperliche und geistige Leistungen gebraucht werden. Zuckerhaltige Energiespender bringen die Zuckerschaukel in Gang und verbrauchen zusätzlich B-Vitamine und andere Vitalstoffe, die für Nerven und Gehirn wichtig sind.  

Was sind die möglichen Ursachen, und welche Lösungen gibt es?

Die Ursachen des hyperkinetischen Syndroms – Aufmerksamkeitsstörungen mit und ohne Hyperaktivität – sind offenbar vielfältig. Untersuchungen an betroffenen Kindern und Erwachsenen zeigen, dass der Zuckerstoffwechsel verlangsamt ist und daher Teile des Gehirns, die für die Aufmerksamkeit zuständig sind, mit zu wenig Glukose versorgt werden. Einige Forscher machen hierfür genetische Ursachen verantwortlich, andere dagegen Schwermetalle wie Blei und PCBs. Wahrscheinlich sind drei von vier Kindern, die unter dem hyperkinetischen Syndrom leiden, gleichzeitig gegen Pollen, Hausstaub und andere Allergene allergisch, und die dadurch verursachten Allergien können zu lokalen Gehirnschwellungen führen und damit Gehirnfunktionen stören. Außer Allergien werden auch Schwermetall-Belastungen und der zu hohe Gebrauch von Antibiotika mit dem Syndrom in Verbindung gebracht, und auch das Auftreten von Mittelohrentzündungen in der frühen Kindheit. Professor Abrams: „Gegenwärtig weiß niemand Genaues.“ Mit Sicherheit sind die Ursachen multikausal, und damit sollte auch der Behandlungsansatz das Gesamte Spektrum möglicher Ursachen berücksichtigen.

Mehrere seriöse Studien haben gezeigt, dass eine konsequente Ernährungsumstellung oft den entscheidenden Durchbruch bringt. Hans Krautstein in „Schrot & Korn“ vom Dezember 1999: „Hierzu gehört nicht nur das vorübergehende Meiden der ermittelten Allergene, sondern auch eine vitalstoffreiche, vollwertige Kost.“ Klaus-Dietrich Runiow, ärztlicher Leiter des „Instituts für Umweltkrankheiten“ in Bad Emstal: „Die Lebensmittel sollten möglichst naturbelassen sein und aus ökologischem Anbau stammen.“ (vgl. auch das Buch von Kirsten Homuth, „Ernährungsumstellung – eine Chance für mein hyperaktives Kind“, pala-Verlag, Darmstadt 1999 und Sylvia Schulz, „Auch ihr Kind wird ruhig – Gesund kochen für das hyperaktive Kind“ Hüthig Verlag, Heidelberg 1998). Ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel sollte ihm zufolge immer mit Präparaten natürlichen Ursprungs zugeführt werden.  Die sehr positiven Erfahrungen mit natürlichen, hochwertigen Nahrungsergänzungen wie der AFA-Alge vom Klamath-See in einer nur geringen Dosis von einem Gramm pro Tag zeigen, dass eine ausreichende Vitalstoffversorgung offenbar viel wichtiger ist, als bislang angenommen.

Da Sie sich nun bis hierher durchgelesen haben, habe ich eine Bitte an Sie.

Wenn auch Sie in irgendeiner Form betroffen sind, schreiben Sie mir bitte Ihre Erfahrungen. Wie z. B. die ärztlichen Untersuchungen waren, wie Medikamente verordnet wurden, und diese geholfen oder nicht geholfen haben, etc..

Herzlichen Dank!

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